Hazel Rosenstrauch, Schriftstellerin

Warum und zu welchem Ende mache ich Kinomichi

Also erstens: ich bewege mich gerne und es soll ja auch gesund sein. Fitnässen finde ich langweilig und unästhetisch. Joggen strengt an und tut mir nicht gut. Feldenkraisen (das ich seit vielen Jahren betreibe) ist mir zu ruhig, Aikido, das ich vor vielen Jahren ein paar Jahre lang getrieben habe, ist mir zu heftig. Bei Tai Chi fällt mein Blutdruck ab, Qi gong fand ich interessant, aber meist ideologisch durchsetzt, Yoga wäre durchaus interessant, aber das mach ich halt nicht.

So kam ich zum Kinomichi. Bewegung, plus Aufmerksamkeitstraining, gemeinsam mit anderen, ich lerne also auch, auf mein Gegenüber einzugehen (und stoße immer wieder drauf, wie schwer es mir fällt, den jeweiligen Partnern und -innen zu vertrauen), auch vergesse ich oft, dass ich ja eine Hüfte habe, die sich noch ein Stück mitbewegen ließe, sofern ich daran denke. Die Belebung der schrägen Muskulatur mit eleganten, beinahe tänzerischen Bewegungen kombiniert macht mich – wenn ich denn wirklich bei der Sache bin – immer wieder und immer öfter auch fröhlich. Man kann zwar, aber ich muss nicht irgendwelche Prüfungen machen, um besser zu werden und die Hakamas haben erstaunlich viel Geduld mit mir.

Also ich mache Kinomichi, weil mein Körper, manchmal hinter meinem Rücken, dabei lernt, das Hirn sich mitbewegt, die Leute nett sind, das Dojo um die Ecke ist … und es mir gut tut.