Maja Böhm, Ärztin, Suchttherapeutin

Gute Frage : warum mache ich das nun schon seit 29 Jahren ?  Am Anfang war es einfach eine Entscheidung auf der Suche nach einer Bewegungsform – nach TaiChi (zu langsam) und Aikdo (zu heftig – mein Pech: Gleich in der ersten Stunde Schlüsselbein gebrochen). Es mußte etwas sein, das man auch in den Abendstunden machen konnte, denn die Arbeit in der Klinik ließ nichts anderes zu. Ich stellte schnell fest, dass auch nach einem Nachtdienst, nach dem man eigentlich sich nur noch ins Bett legen möchte, ich nach dem Kinomichi wieder viel frischer und energiegeladener war. Die Bewegungen gefielen mir gleich und gefallen mir noch immer. Die Art des Kontaktes kam mir sehr entgegen: Nach der Arbeit nicht mehr reden zu müssen und doch gemeinsam mit anderen üben zu können, das war perfekt. Jetzt hat sich mancher Aspekt etwas verschoben. Das Üben beinhaltet auch das Treffen mit Freunden und so bekommt die “Nach-Dojo-Zeit” mehr Gewicht. Geblieben über die ganzen Jahre ist die Erfahrung, dass auch wenn ich erst gar nicht so große Lust habe, das Sofa ruft oder, oder, oder… und ich mich dann doch auf die Matte “schleppe”, hinterher meist die Stimmung viel besser und alle Trägheit weg ist.