Oft gestellte Fragen
In Berlin hier im Dojo "Raum für Bewegung" in 10823 Berlin (Schöneberg), Belziger Str. 25
oder bei Kinomichi e.V., Rheinstr. 45, 12161 Berlin.
Weitere Gruppen in Deutschland: https://www.kinomichi.de
Internationale Kurse und Workshops findet man bei http://www.kiia.net/fr/stages.php
Der Monatsbeitrag liegt in der Regel überall zwischen 40 - 60 €, die Einzelstunde auf Lehrgängen in Deutschland bei 8 €.
Schüler, Studenten bzw. Bezieher geringer Einkommen erhalten auf Anfrage Ermäßigungen.
Die Bewegungslehre von Frau Dr. Ehrenfried, einer Schülerin Elsa Gindlers, die Feldenkrais-Methode und die Eutonie Gerda Alexander´s hatten hier einen besonderen Einfluss. Sie gab über mehrere Jahre regelmäßig Kurse im Dojo Meister Noros in Paris. Vor allem in den vorbereitenden Übungen werden diese Elemente verwandt. Oberster Grundsatz ist dabei, sich den körperlichen Grenzen anzunähern und sie behutsam zu erweitern und nichts mit Gewalt zu erzwingen. Dehnungen, Streckungen, Druckpunkt- und andere Massagen sowie Wahrnehmungsübungen helfen, diese Grenzen nach und nach zu erweitern und ein feineres Körper- und Raumgefühl zu entwickeln.
Kinomichi lebt vom Kontakt zu einem Partner/In. Darin lässt sich die Besonderheit des Kinomichi erst richtig erfahren.
Um allein zu üben, eignen sich allenfalls bestimmte Schwert- und Stockbewegungen. Daraus lassen sich dann leicht frei improvisierte "Choreographien" entwickeln.
Für Fortgeschrittene stellt es allerdings eine eigene Übungsstufe dar, in den Partnerbewegungen jeweils die Rolle des einen oder anderen Partners alleine auszuführen, ähnlich guten Tänzern, die sowohl die Frauen- als auch die Männerschritte kennen.
Meister Noro wollte ausdrücklich eine Bewegungsmethode schaffen, die man auch bis ins hohe Alter noch ausüben kann. Einer der höchsten Kinomichilehrer ist heute 86 und hat gerade sein 60-jähiges "Mattenjubiläum" begangen. Er erstaunt uns immer wieder auf's Neue. Natürlich passt sich die Art des Übens an's Alter an. Dreißigjährige haben eine andere Dynamik in den Bewegungen als Siebzigjährige, die auch nicht mehr so intensive Ukemis (Rollen) machen werden.
Aber gerade die Grundbewegungen des Kinomichi (Initiation I - III) lassen sich ähnlich dem chinesischen Tai-Chi bis ins hohe Alter praktizieren.
Ja, das ist eine ganz aktuelle neue Entwicklung.
In den Anfängen des Kinomichi wurde einem irgendwann nach dem Ermessen Meister Noro's ein Hakama stagiaire oder ca. zwei Jahre später ein Hakama regulier verliehen und man gab dazu nur eine zwanglose Kostprobe seines Könnens im Rahmen einer Vorführung. Später, noch zu Lebzeiten Meister Noro's, wurden "Evaluationen" durchgeführt, die ein bestimmtes Programm umfassten, aber keine Prüfungen im strengen Sinn darstellten. Nur Lehrer hatten ein richtige Prüfung zu absolvieren, zu der auch eine Lehrprobe und eine theoretische Arbeit zu frei auswählbaren Themen gehörte.
Nach der offiziellen staatlichen Anerkennung des Kinomichi im Jahre 2018 als einer eigenständigen Disziplin in Frankreich kann man nun aber auch wie in anderen Budokünsten Dan-Prüfungen ablegen und entsprechende Dan-Grade erwerben.
Eine Reihe von Kinomichikas sind inzwischen auch Mitglieder der DNBK (Dai Nippon Butokukai), des ältesten japanischen Budoverbandes und haben dort Dan-Grade erworben.
Das ist nicht anders als in anderen Budokünsten wie Judo, Aikido oder Karate. Nur sind die Kinomichi-Anzüge leichter und besonders geschnitten. Die weite Kleidung garantiert die nötige Bewegungsfreiheit und betont zugleich die Linien der Bewegung. Sie hat aber auch symbolische Bedeutung. Die einheitliche weiße Kleidung stellt alle Übenden von Anfang an auf die gleiche Stufe des Nicht-Wissens. Alle durch sonst im Alltag durch unterschiedliche Kleidung bedingten Unterschiede und individuellen Noten verschwinden. Nichts soll die Konzentration auf sich selbst und das eigene Erleben stören.
Nur die Fortgeschrittenen tragen darüber noch einen grau gestreiften Hakama.
Ein bodenlanger Faltenrock, in früheren Jahrhunderten das traditionelle Gewand der japanischen Samurai, der aber noch heute bei zeremoniellen Anlässen und Feierlichkeiten von Männern in Japan getragen wird. Bei der Hochzeit trägt der Bräutigam oft einen gestreiften Hakama. In vielen japanischen Kampfkünsten wird er beim Erlangen des Dan-Grads verliehen.
Der Kinomichi-Hakama ist grau-schwarz gestreift und wird im Rahmen einer Hakaka-Zeremonie überreicht. Einzig Meister Noro selbst trug einen weißen Hakama.
In vielen alten Kulturen gehört die Initiation noch heute zu den Übergangsriten, die die soziale Identität des Betroffenen verändern und neu definieren sollte. Häufig war sie mit Anstrengung, Schmerzen und der Erfahrung verbunden, vollkommen auf sich selbst angewiesen zu sein. Bestenfalls waren sie aber auch mit der Erfahrung der „Neuwerdung“ verbunden.
Die Initiationen im Kinomichi sind diesen alten Übergangsriten nicht vergleichbar, weil sie nicht im gleichen Maß grunderschütternd sind. Dennoch werden einem in jeder Stufe durch die Bewegungen neue Dimensionen des Selbst erschlossen.
In der Initiation 1 sind es sechs Grundbewegungen, die sehr langsam und genau ausgeführt werden. Insgesamt wird mit 10 Grundtechniken (5 Himmels- und 5 Erdbewegungen) gearbeitet, die in unterschiedlichen Ausgangssituationen ausgeführt und variiert werden. In der Initiation 2 entstehen so 19 Bewegungen, in der Initiation 3 dann 33 Bewegungen und in der Initiation 4 insgesamt 111 Bewegungen. In den höheren Initationen 5 -7 gibt es dann keine zahlenmäßige Begrenzung mehr. Alle Bewegungen werden frei variiert. Jede Initiation baut auf dem zuvor Erlernten auf und eröffnet neue Möglichkeiten. Das Gesamtbild der Bewegungsmöglichkeiten ähnelt einem sich verzweigenden Baum, bei dem auch noch die äußersten Verästelungen mit dem Stamm verbunden sind.
Der Vergleich zur Musik liegt nahe: von einzelnen Tönen zu Tonleitern und Grundtonarten. Dann kleine Lieder und Stücke bis hin zu einer Symphonie ... ein langer Weg.
Es ist der japanische Ausdruck für den "Ort des Übens". Der Begriff taucht in Japan mit dem Erscheinens des Buddhismus auf und wird im Zen-Buddhismus auch mit „ Kreis des Erwachens“ übersetzt. Aber es kann auch ganz profane Orte wie die Spielhallen in den Majong gespielt wird bezeichnen.
Kinomichi ist eine gewaltlose Kunst. Stock und Holzschwert werden nicht als Waffen benutzt, sondern als reine Übungsinstrumente, um ein besseres Raumgefühl zu entwickeln und das Gefühl für die richtige Distanz zum Partner zu finden, für die innere Sammlung und Konzentration und die klare Ausrichtung auf ein Ziel hin.
Sie verdeutlichen die großen Kraftlinien in den Bewegungen. Stöcke werden auch am Anfang schon für Kontaktübungen benutzt. Es gibt wunderbare Übungen zur Eigenmassage und zum Stretching wie sie inzwischen auch in der Faszientherapie modern geworden sind.
Im Kinomichi ist auch die Arbeit mit einem Iaito oder Iai, einem metallenen Übungsschwert, fester Bestandteil. Hier im "Raum für Bewegung" üben wir damit in einer Stunde pro Woche. Es ist zwar spitz, die Schneide selbst aber stumpf. Das Schwert gehörte traditionell zu den drei Insignien des japanischen Kaisers, des Tennô. (neben dem Spiegel und dem Edelstein). Um dieses Schwert ranken sich viele Mythen.
Es gibt in Japan eine ganze Reihe verschiedener Schwertschulen, die ausschließlich das Iaido = den Weg des Schwertes pflegen. Meister Noro hat einige dieser traditionellen Schwertbewegungen ausgewählt, sie aber auch in einigen Aspekten verändert, so dass sie als reine Energieübungen betrachtet werden können.
Die Übungen sind sehr kraftvoll und energetisierend. Ihnen wird traditionell eine große reinigende Kraft zugeschrieben. Meister Noro nannte es die reinste Form der Begegnung mit dem universellen KI und hat diese Übungen immer beibehalten.
Allerdings sind bei weitem nicht alle Kinomichikas im Besitz eines Schwertes ( Preise ab 200 € aufwärts ...). Aber man kann die Übungen auch gut mit einem Holzschwert machen.